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Wertschätzung für Arbeit der Landwirte nötig

Landwirtschaftsministerin zu Gast im Hofladen

Wertschätzung für Arbeit der Landwirte nötig

Krähenwinkel (gg). Ist eine gesellschaftliche Balance gestört? Gibt es ein Misstrauen zwischen dem Verbraucher und den Landwirten? Rainer Fredermann, CDU-Landtagsabgeordneter, meint Ja. Zwar soll das Essen auf dem Teller sein, Ackerbau und Nutztierhaltung werden aber pauschal abgelehnt, so die absurde Kurzschluss-Logik, die ihm als diffuse Wahrnehmung Sorge bereite. Oben drauf komme das pauschale Gut-Urteil für Bio-Produkte, das ein Kontra zur konventionellen Landwirtschaft aufbaue. Einen Umdenk-Impuls erhofft er sich von Barbara Otte-Kienast. Die niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ist seit rund einem halben Jahr im Amt und kam auf Einladung von Rainer Fredermann nach Krähenwinkel, um sowohl ihre Ziele zu beschreiben als auch Anregungen aus der Praxis aufzunehmen. Zu Gast im Hofladen von Edgar und Marina Schmidt-Nordmeier wurden viele agrarpolitische Themen angerissen. Der gemeinsame Gang vom Ladentisch, zu den Unterkünften der Saisonarbeitskräfte bis hin zum Spargelfeld gab den Bezug zur Praxis. Sorgfältig hatte sich die CDU-Stadtverbandsvorsitzende Jessica Golatka zum Ablauf des Besuchs Gedanken gemacht, fragte gezielt nach den Entscheidungsebenen. Das Wissen um die Zuständigkeiten der EU, des Bundes oder des Landes ist für Barbara Otte-Kienast gewissermaßen das Handwerkszeug ihrer Arbeit, erfordere Detailwissen, so ihr Hinweis. Dass einzelne Gemeinden über das Vertragsrecht Sonder-Regelungen fassen, sehe sie sehr skeptisch, könne schließlich zu Wettbewerbsverzerrungen führen. Dass dann am Ende auch Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen können, werde vorab manchmal nicht bedacht. Für Edgar Schmidt-Nordmeier lag es auf der Hand Holger Hennies zum Gespräch dazuzubitten. Der promovierte Landwirt ist Mitglied des geschäftsführenden Vorstands des Landvolk-Vereins Hannover. Zum Gespräch dazu gebeten hatte Edgar Schmidt-Nordmeier auch den hiesigen NABU-Vorsitzenden Ricky Stankewitz, schließlich habe es bisher immer eine „gute sachliche Gesprächsebene“ gegeben. Bei Themen wie der Förderung der Biodiversität geht es immer nur in Kooperation, nie im Kampf gegeneinander, voran, so die Überzeugung im NABU-Ortsverein. Im Miteinander liegt auch für Barbara Otte-Kienast der Schlüssel zum Erfolg. Nur so könnten alle profitieren. Die Ministerin sagte: „Man muss immer schauen, warum gibt es Streit. Oft liegt es nicht an Bösartigkeit, sondern an Unwissen. Und da können wir helfen, denn es gibt gutes Fachwissen, das bekannt gemacht werden muss.“ Zu Nutzen sei, dass jeder mit dem Thema Ernährung etwas anfangen kann. Sie ergänzte: „Wer sich dazu Fachwissen aneignet, kann entscheiden, was er essen will und was nicht. Sicherlich wird dabei die Wertschätzung für die Lebensmittelerzeugung, die landwirtschaftliche Produktion, steigen.“ Landwirt Edgar Schmidt-Nordmeier äußerte sich zufrieden nach dem Besuch der Ministerin. Er sagte: „Sie hat das alles in allem doch ganz gut rübergebracht. Man kann ja nicht von allen Dingen zu Hundert Prozent Ahnung haben, und man kann ihr ja glauben, dass sie sich von Experten beraten lässt.“

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